Handwerk



Leichte Steine

Hanfkalksteine sind definiert durch ihr geringes Gewicht, sie weisen eine Dichte von etwa 300 bis 400 kg pro m³ auf.

CLT-Bauweise

Cross Laminated Timber 

In-Situ-Verfahren

"am Ort"- Verfahren

Sprühverfahren

Zusammenspiel zwischen Team und Geräten


CLT-BAUWEISE

Dieses Bausystem mit Platten aus Brettsperrholz, oft auch CLT-PLatten (Cross Laminated Timber) genannt, wird in mannigfaltigen Arten von Bauprojekten eingesetzt, vom Einfamilienhaus bis Mehrparteienwohnungen. CLT-Platten sind ideal für die schnelle Errichtung der Gebäudestruktur.

Dieses Material eignet sich für eine breite Palette von Fassadenverkleidungen: Blaustein, mineralischer Putz und auch die Befestigung von vorgefertigten Fassadenelementen sind problemlos möglich.

Es wird empfohlen CLT mit nicht tragenden Innenwänden und Trennwänden aus Hanfstein zu kombinieren, um den Einbau von Elektroleitungen zu erleichtern. Darüber hinaus ermöglicht es den Bau von Gebäuden mit einer sehr geringen Umweltbelastung. 

Diese Bauweise garantiert ebenfalls eine sehr hohe Energieleistung und ist somit die ideale Lösung für Niedrigenergie- und sogar Passivhäuser 


IN-SITU-VERFAHREN:

Das besondere an dieser Verarbeitungsmethode ist, dass die Hanfschäben erst auf der Baustelle mit Wasser und dem Bindemittel gemischt werden (In-Situ= am Ort). Die dadurch entstandene Mischung wird dann direkt an den nahegelegenen Einbauort gebracht. Um dies zu erleichtern werden auch häufiger Förderbänder als Transportmittel genutzt, wobei sie die geforderte Flexibilität nicht immer leisten können, durch das ständige Wechseln des Einbauortes. 

Diese Hanfkalk- Mischung wird dann z.B. in Wände, Becken und Dächer von Hand lagenweise eingefüllt und verdichtet. Um das gleichmäßige Verdichten zu garantieren, sollten die Lagen nicht höher als 15cm sein. (Wenn jedoch besondere gestalterische Anforderungen bestehen, kann von dieser Vorgabe auch abgewichen werden.)

Zum Verdichten wendet man Hanfkalk- Stampfer per Hand an, dabei ist besonders auf Ecken und Detailausbildungen zu achten, weil sonst eine große Gefahr von Fehlstellen besteht und das nachträgliche Stopfen ein großer Zeitaufwand ist. Bei dem In-Situ-Verfahren verarbeitet ein Team von etwa drei bis vier Leuten zwischen 0,5 und 1 m³ Hanfkalk pro Stunde, wobei die Einbausituation (Wandgeometrie, Wege zum Mischer, Schalung, etc.) dies zusätzlich beeinflusst.

Die Schalung, die im Vorhinein angebracht werden muss, kann meist schon nach einer Stunde nach dem Verdichten abgenommen werden, wenn eine Höhe von max. 1m erreicht ist. Die Zeitangabe kann auch je nach Konstruktion abweichen, allerdings sollte die Festigkeit nach einem Tag hoch genug sein um die Schalung umzusetzen. 

In-Situ ist definiert durch einen geringen Geräteeinsatz und einen hohen Personaleinsatz. Daher bietet es sich an dieses Verfahren dann einzusetzen, wenn nur eine geringe Menge Hanfkalk verarbeitet werden soll.

Typische Anwendungsgebiete für In-Situ-Projekte sind:

  • DIY-Projekte
  • Workshops
  • kleinere Bauvorhaben
  • Anbauten oder Erweiterungen

Nach Angaben des Berliner Architekten Roger Dauer beträgt die Trocknungszeit bei der manuellen Verarbeitung mindestens einen Monat. 

SPRÜHVERFAHREN:

Die Verarbeitungsmethode des Sprühverfahren ist erkennbar durch den geringen Einsatz von Personal und den vermehrten Einsatz von Maschinen. Genau wie bei In-Situ wird die Mischung vor Ort in einem Hanfkalk- Mischer hergestellt. Hierbei ist es erforderlich die Leistungsfähigkeit des Mischers, mit der der Sprühmaschine und des Druckluftkompressors, abzugleichen. Die erforderliche Leistung kann in dem Handbuch des Sprühgerätes nachgelesen werden.

 Als Tragwerk assistiert ein Holzständerwerk , welches die Lasten an den Baugrund weitergibt. Hanfkalk eignet sich daher auch besonders gut für die Sanierung von alten Fachwerkhäusern. Auf die positiven bauphysikalischen Eigenschaften sei an dieser Stelle hingewiesen.

Ebenfalls ist wie beim In-Situ-Verfahren muss vorher eine Schalung hergestellt werden. Diese kann einerseits mittels Schal- Elementen oder mit Brettern montiert werden. Andererseits kann man auch mit Hanfkalksteinen eine verlorene Schalung herstellen, wodurch dann bereits eine Seite der Wand durch die Mauersteine fertiggestellt ist und direkt verputzt oder anders verkleidet werden kann. Im Allgemeinen ist es sehr wichtig, dass die Schalung am Holztragwerk fest verschraubt ist, bevor man mit dem Sprühen beginnt. Ob die Schalung aber an der Innen- oder an der Außenseite einer Wand montiert wird, ist abhängig von verscheidenen Faktoren. 

Das Sprühsystem hat einen Durchsatz von etwa 6 m³ Hanfkalk pro Stunde, wodurch die Leistung des In-Situ-Verfahrens um das zehnfache überschritten wird. Das Zusammenspiel von Team, was auf drei Personen reduziert werden kann, und Geräten ist einscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Sprühtechnik. 

Es wird insbesondere für großflächige und professionelle Anwendungen gebraucht, in denen Schnelligkeit und Kosteneffizienz relevant sind. 

Ein manuelles Stampfen ist bei dieser Technik nicht mehr nötig, da der Druck des Materialauftrags die Hanfkalk- Mischung sofort verdichtet. Ebenfalls benötigt man eine viel geringere Wasserzugabe, was gleichzeitig die Trocknungszeit verkürzt. Nach Angaben des Berliner Architekten Roger Dauer beträgt sie bei der maschinellen Verarbeitung nur mindestens zehn Tage. 

WICHTIG ZU BEACHTEN
  • Die Temperatur darf beim vermauern nicht weniger als 5°C und nicht mehr als 35°C betragen
  • Bei Trockenheit und Hitze müssen die Hanfkalksteine ausreichend geschützt sein und müssen ein konstantes Maß an Feuchtigkeit besitzen
  • Hanfkalk besitzt nur eine sehr geringe Belastbarkeit, weshalb ein Tragwerk aus Holz oder Beton errichtet werden muss